Demonstrationen

Julian Röder auf den Spuren der Macht

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Bekannt wurde Julian Röder (* 1981) durch eine Fotoserie zu den G8-Gipfeltreffen aus den Jahren zwischen 2001-2008. Fotografiert hatte er dabei nicht die Politiker, sondern die Protestanten draußen vor den Türen, aber auch die Polizisten, die die Veranstaltungen zu schützen hatten. Er blieb diesem Themenbereich treu und war mit der Kamera auf einer Waffenmesse in einem arabischen Staat, fotografierte Verkaufspersonal auf anderen Messen und schließlich auch an den Grenzen Europas, wo er die von der Industrie angebotenen Überwachungsmaschinerie im Einsatz zur Abwehr von Flüchtlingen vorfand.

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Das Buch vereint vier Bildkapitel, die durch vier Textbeiträge (auf Werkdruckpapier) gegliedert werden. Das Interesse des Künstlers wird deutlich: für die Demonstrationen der Macht, aber auch für die Konfrontationen damit eine adäquate Bildsprache zu finden. Zudem interessiert Röder der Zusammenhang von Politik und Wirtschaft, was anhand der surrealen Szenarien auf weitgehend vor der Öffentlichkeit verborgenen Waffenmessen überzeugend gelingt. Das Buch ist kein Beispiel für ein chaotisches „Protestbuch“ als schnelle Reaktion sondern für einen sorgfältig produzierter Bildband, was andeutet, dass Röder mit einer durchaus kritischen, vom Bildjournalismus kommenden Fotografie im Grenzbereich zur Kunst experimentiert.

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  • Titel: World Wide Order
  • Untertitel: 
  • Bildautor: Julian Röder

  • Textautor: Sean O'Toole, Elisabeth Giers, Kolja Reichert sowie ein Interview von Matthias Flügge mit dem Künstler
  • Herausgeber: Russi Klenner
  • Gestalter: Maria M. Koehn
  • Verlag: Hatje Cantz
  • Verlagsort: Ostfildern
  • Erscheinungsjahr: 2014
  • Sprache: deutsch, englisch
  • Format: 
  • Seitenzahl: 132
  • Bindung: 
illustriertes Hardcover
  • Preis: 35 Euro
  • ISBN: 978-3-7757-3855-2

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