Eine sehr sehr dünne Suppe?

Fotografie und Kunst von Stefan Burger

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Die dünne Suppe, die der Künstler serviert, ist alles andere als gehaltlos. Burger fotografiert real vorgefundene Szenen, die im Kontext seiner Arbeiten und durch die Bildtitel zu Kunst werden. Oder er baut und bastelt Installationen und skulpturenartige Objekte, bei denen die Fotografie eine wichtige Rolle spielt oder die in Form eines Fotos präsentiert werden wie in diesem wunderbar gedruckten und gestalteten Buch. In die „Falle für einen Fuchs oder einen Fotografen“, so einer der ironisch doppeldeutigen Titel, geht man, denn auch ohne Fuchs gibt die Falle mit der Wurst am Faden ein Bild, dass man einfach fotografieren muss.

Die Arbeit „Probleme der Kunst“ zeigt ein Buch, das eigentlich „Probleme des Lebens“ heißt, aber das ist ja nur ein marginaler Unterschied. Ein Stück Teppichboden aus dem Eingangsbereich des Salzburger Fotohofs wird als eine Art Fotogramm ausgeschnitten und nebst Gutachten des Künstlerkollegen Georg Winter Museen angeboten, haben sich doch im Laufe der Monate im Material Veränderungen durch Licht manifestiert, ein typisches Großfoto also! Helmut Newton und On Kawara erhalten Würdigungen, auch der Konstruktivismus und überhaupt die Kunstgeschichte werden ironisch durchleuchtet und kommentiert. Burgers Arbeiten zeigen, dass sich Unterhaltungswert und Tiefgang nicht ausschließen, kurz, sie haben Witz. Das Buch – ein Künstlerbuch und zugleich eine Werkdokumentation – stellt die Fotos an den Anfang und die Texte an den Schluss, auf dass der Betrachter sich zunächst selbst sein Urteil bilde.

 

  • Titel: Sehr sehr dünne Suppe - Very very thin Soup
  • Untertitel: 
  • Bildautor: Stefan Burger
  • Textautor: 
  • Herausgeber: Sabine Schaschl, Urs Stahel
  • Gestalter: 
  • Verlag: Christoph Merian Verlag
  • Verlagsort: Basel
  • Erscheinungsjahr: 2010
  • Sprache: deutsch, englisch
  • Format: 
  • Seitenzahl: 236
  • Bindung: illustriertes Hardcover
  • Preis: 28 Euro
  • ISBN: 978-3-85616-517-8

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