Als vor wenigen Tagen eine Mail ankündigte, dass es nun ernst werde, dass er am Ende seines Lebens stehe und dass er sich von seinen Freunden verabschiede, war ich geschockt. Nun ist der Ernstfall eingetreten, denn Hansgert Lambers ist heute verstorben. Der Kasseler Fotobuchblog verdankt ihm etliche fachkundige Rezensionen, der Autor dieser Zeilen verdankt ihm viele Informationen aus der Fotoszene und aus der Welt der Fotobücher, speziell solchen aus der DDR und Osteuropa. Ich lernte ihn 2001 kennen, als ich mich nach einem Abonnement der in seinem ex pose verlag erschienenen Fotobuchreihe edition 365 erkundigte – aus dieser Anfrage ist eine Freundschaft entstanden, die weit über Themen der Fotografie hinausging. Er war ein engagierter, kenntnisreicher und weiser Ratgeber. Bei der Beurteilung von Fotos war er gern kritisch, aber immer konstruktiv. Ich habe mich sehr gefreut, dass er am Ende seiner „versteckten“ Karriere als Fotograf noch die Aufmerksamkeit bekam, die er schon lange verdient hatte. In einem vor wenigen Wochen aufgezeichneten Interview spricht er selbst über sein Leben und seine Arbeit.
Er wird mir fehlen.
Foto: Hansgert Lambers 2014 in seiner Berliner Wohnung (Foto: TW)