Schwarzweiß bis heiter

Mäddel Fuchs heißt eigentlich Martin Fuchs. Der Schweizer Fotograf (* 1951) war für die Neue Zürcher Zeitung unterwegs und leistet sich hin und wieder die Arbeit an einem Fotobuch als Konzentrat des eigenen Schaffens wie jetzt Irgendwo und überall. Fuchs versammelte hierfür alle möglichen motivischen Kuriositäten, gestalterische Peinlichkeiten und architektonische Absurditäten, die er in Form von Schwarzweißfotos in den letzten vier Jahrzehnten von unterwegs mitgebracht hat. Thema ist oft die Schweiz. Im Prinzip ist das nicht neu, aber immer wieder erhellend, lernt man doch so einiges über Geschmacksverirrungen und sieht reichlich unfreiwillige Komik. Soweit, so gut und absolut empfehlenswert. Denn ein kleines Aber muss noch folgen: die „witzigen“ Bildtitel. Der größte Teil der Fotos ist mit solchen „Bonmots“, wie sie der Autor der Einleitung nennt, ausgestattet, auf dass man ja nicht das Schmunzeln vergisst! Aber die oft schon im Bild betexteten Motive und die Kombinationen zu Doppelseiten sprechen fast immer für sich, wegen mir hätte es keine weiteren Erläuterungen gebraucht, selbst dann nicht, wenn sich sich das Groteske des Lichtbildes erst beim zweiten Hinsehen erschließt wie bei dem Bild mit dem „Stop“-Schilds vor dem Hintergrund eines (Kern-?)Kraftwerks oder bei dem Motiv „Freie Fahrt“ mit einem Stück eingezäunter Autobahn.

Überraschend war das erste Öffnen des Buches: die gelbe Bauchbinde setzt sich mit einem im vorderen Vorsatz platzierten, ebenso gelben Lesezeichen mit einem Zitat von Friedrich Schiller fort. Und zwei der Motive liegen lose als große Postkarten bei.