Wenn sich ein Händler in der heutigen Situation des Überflusses an Fotobüchern dazu entschließt, einen neuen Verlag zu etablieren, um noch mehr  Fotobücher in Umlauf zu bringen, muss das einen ganz besonderen Grund haben.


Statt der gewohnten Buchvorstellung hier ein kurzer Rückblick auf das 7. Fotobuchfestival in Kassel, das vom 4.-7. Juni 2015 über die Bühne ging. 


Rot ist die Leitfarbe Chinas. Das fängt mit der Staatsflagge an und hört mit dem Einband der kleinen „Mao-Bibel“ auf. Auch die in der kommunistischen Ära entstandenen Propaganda-Fotobücher haben oft einen roten Einband. Kein Wunder, dass Rot auch im üppigen Buch The Chinese Photobook von Martin Parr und WassinkLundgren eine tragende Rolle spielt.


Sebastian Möllekens Buch kommt schnörkellos und lakonisch daher. Kleines Format, Hardcover, unbunte Farbigkeit, aber exzellent gedruckt.


Der 1941 in Ostrava geborene Viktor Kolář gehört zu den wichtigsten Fotografen der Tschechischen Republik. Fotografie ist für ihn das Verdichten und Festhalten einer Situation; er konstruiert und inszeniert nicht, sondern er reagiert.


Dieses Buch soll wohl so etwas wie eine Firmenschrift im weitesten Sinne sein. Um es gleich zu sagen: Es ist überflüssig.


Als kürzlich eine Fotoausstellung aus der Sammlung des Willy Brandt-Hauses ebendort eröffnet wurde, betonte man, die darin vertretenen DDR-Fotografien stammten von systemkritischen Lichtbildnern. Das schien mir sonderbar, denn welche Kriterien gibt es für kritische Haltung, und handelt es sich nicht wieder einmal um eine Deutung aus BRD-Sicht?


Gunter Rambow war selbst angereist und hatte Kassel einem anderen Termin in Karlsruhe vorgezogen: Die Ausstellung Marienerscheinungen in Kurhessen wurde gestern in der neuen Station des Kasseler Fotoforums eröffnet.


Gunter Rambow ist mit seinem fotografischen Frühwerk inzwischen fester Bestandteil des Fotobuchkanons: La promenade de König Immerlustik (1968), Marienerscheinungen in Kurhessen (1969), Doris (1970) sowie Roman – Ein Anpassungsmuster (mit Peter O. Chotjewitz, 1968).


Dass Fotografie nie eindeutig ist, muss nicht extra betont werden. Das Künstlerbuch Catalogue von Julian Faulhaber (* 1975) spielt mit der Ambivalenz des Fotografischen und ist selbst ambivalent.


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