
Gibt es wirklich noch Firmen, die in Deutschland etwas produzieren, das weltweit einen guten Ruf genießt? Gibt es jenseits von Outsourcing und globaler Verlagerung in Billigfabriken noch Marken, die man mit dem ursprünglich abschätzig gedachten, aber schnell zum Zeichen von hoher Qualität gewordenen „Made in Germany“ assoziiert? Philine von Sell hat sich die Aufgabe gestellt, solche Betriebe zu finden und fotografisch vorzustellen. Es sind keine braven Firmenportraits entstanden, auch keine Werbebilder für Bleistifte, Schrauben, Strümpfe, Puddingpulver und Plastiktfiguren, sondern eigenwillige Stillleben aus den Werkhallen. Die Blickwinkel sind ungewöhnlich, die Farbkompositionen delikat, die Produktionsbedingungen allerdings nichtssagend und die Mitarbeiter sind allenfalls als Randfiguren zu sehen. Ob sich ihnen die Schönheit ihres Arbeitsplatzes und die Ästhetik der Massenproduktion in der Weise erschließt, wie von Sell es zeigt? War hier etwa eine Industrieromatikerin am Werk?
Angesichts der allgegenwärtigen Krise möchte man darüber lieber nicht genauer nachdenken und freut sich, dass es noch traditionsreiche Firmen gibt, die das „Made in Germany“ als Standortvorteil begreifen und als Qualitätsiegel hochhalten.
- Titel: Made in Germany
- Untertitel:
- Bildautor: Philine von Sell
- Textautor: Hans-Jörg Clement, Peter Funken, Anne Maier
- Herausgeber: Hans-Jörg Clement
- Gestalter:
- Verlag: Hatje Cantz
- Verlagsort: Ostfildern
- Erscheinungsjahr: 2008
- Sprache: deutsch
- Format:
- Seitenzahl: 108
- Bindung: Hardcover mit Schutzumschlag
- Preis: 39,80 Euro
- ISBN: 978-3-7757-2198-1