
Das wenige, was von der Zeche Hannover in Bochum übrig blieb, ist seit 1981 Teil eines Industriemuseums. Abrissbilder im Sinne von pittoresken Trümmerhaufen gibt es im (publizierten) Werk von Bernd und Hilla Becher nicht. Die Erfahrung lehrt, dass ein aus deren schier unerschöpflichem Archiv neu publiziertes Buch darauf hindeutet, dass die fotografierten Bauten zwischenzeitlich ganz oder teilweise untergegangen sind. So auch hier. Nach den Zechen Zollern 2 (1977) und Hannibal (2000) erhielt jetzt die Zeche Hannover eine eigene dicke Monografie mit Fotos aus den Jahren 1971-74, die in der gewohnt hohen Becher-Qualität sowohl die skulpturalen als auch die technischen Qualitäten der Bauten herausarbeiten. Der erste Abschnitt des Tafelteils umfasst großformatige Einzelaufnahmen, der zweite Tableaus mit Varianten und Abwicklungen. Eine Chronologie zur Geschichte der Zeche beschließt das Buch. Für den Denkmalpfleger ist es nur ein schwacher Trost, dass das Ehepaar Becher noch viel mehr Industrieanlagen fotografisch dokumentiert hat. Denn jede Veröffentlichung wie diese offenbart zwar eindrucksvolle, durch ein Konzept abgesicherte Architekturfotografie, kündet aber fast immer vom Verlust originaler Bausubstanz.
- Titel: Zeche Hannover
- Untertitel:
- Bildautor: Bernd und Hilla Becher
- Textautor: Gabriele Conrath-Scholl
- Herausgeber: Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur Köln
- Gestalter:
- Verlag: Schirmer Mosel
- Verlagsort: München
- Erscheinungsjahr: 2010
- Sprache: deutsch, englisch
- Format:
- Seitenzahl: 280
- Bindung: Leinen mit Schutzumschlag
- Preis: 68 Euro
- ISBN: 978-3-8296-0468-0