Querschnitt durch die internationale Fotoszene

Eigentlich könnte der Band schlicht „Die Fotosammlung der DZ-Bank heißen“. Aber zugegeben: „Dialogues & Attitudes“ klingt irgendwie aufregender, geheimnisvoller. Die DZ-Bank, Teil des genossenschaftlichen Finanzverbundes, der rund 1.250 Volksbanken Raiffeisenbanken umfasst, hat eine potente Fotosammlung aufgebaut. Der Band versammelt rund 40 illustre Vertreter der internationalen Fotoszene. Die Liste reicht von Richard Avedon und Matthew Barney über Olafur Eliasson, Andreas Gursky, Ilya Kabakov und Tracey Moffat bis hin zu Robert Rauschenberg, Cindy Sherman, Thomas Struth und William Wegman.

Um nicht einen nüchternen Bestandskatalog zu liefern, hat man drei Kapitelüberschriften gefunden und die Bilder entsprechend zugeordnet: „Bilder der Medienwelt“, „Gesichter und Verhältnisse“ sowie „Stadtbilder und Handlungskonzepte“. Es ist der Versuch, die jüngste Fotogeschichte zu gliedern. Ob das geglückt ist, mag dahingestellt sein. Was etwa William Wegmanns Hunde mit „Stadtbilder(n) und Handlungskonzepte(n)“ zu tun haben bleibt unklar. Richard Avedons Porträts oder Christian Boltanskis „Gymnasium Chases“ der Abteilung „Gesichter und Verhältnisse“ zuzuordnen, leuchtet allerdings ein. Letztlich sind die Zuordnungen beliebig. Man könnte alles ganz anders machen, und es fragt sich ob dem Betrachter damit gedient ist. Was bleibt ist ein Ausschnitt aus zeitgenössischen Positionen der Fotografie, der durch einige Essay und Künstlerbiografien im Anhang erschlossen wird.