Traum oder archäologische Realität?

John Stathatos’ verlorene Städte

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Das „The book of lost cities“ des griechischen Autoren und Fotografen John Stathatos (* 1947) beinhaltet zu jedem der zehn traumhaften Farbfotos von menschenleeren Wüstenlandschaften eine Kartenskizze und einen kurzen kulturgeschichtlich-beschreibenden Text. Es geht um Orte mit geheimnisvollen, assoziationsreichen Namen wie Arkiotis oder Tigranocerta, von denen nur noch Ruinen oder die bloßen Siedlungsplätze erhalten zu sein scheinen.

John Stathatos hat die fotografischen Dokumente von einer literarisch archäologischen Expedition mitgebracht, die in den vorderen Orient führte. Ob er die Landschaften mit ihren Ruinen und Zivilisationsresten tatsächlich gesehen hat oder ob es sich nicht um wie auch immer geschickt konstruierte virtuelle Wirklichkeiten handelt, bleibt offen. Dass ausgerechnet Joan Fontcuberta, der selbst konstruierten Pflanzen und Tieren oder erfundenen Astronauten ganze Bücher gewidmet hat, das Nachwort geliefert hat, lässt aufhorchen. Stathatos’ 2004 in Arles prämierte Arbeit hat einerseits einen starken Bezug zur Kulturgeschichte insgesamt, zum Genre der Reisefotografie, die im 19.Jahrhundert ferne Gegend nahe brachte und nicht zuletzt zum Wesen der Fotografie, mit der man zwar alles beweisen kann, der man aber trotzdem nicht trauen darf.

  • Titel: The Book of Lost Cities
  • Untertitel: 
  • Bildautor: John Stathatos
  • Textautor: Vorwort Joan Fontcuberta, Essay von Yves Abrioux
  • Herausgeber: 
  • Gestalter: 
  • Verlag: ex pose verlag
  • Verlagsort: Berlin
  • Erscheinungsjahr: 2005
  • Sprache: englisch, französisch
  • Format: 
  • Seitenzahl: 64
  • Bindung: Leinen
  • Preis: 44,80 Euro
  • ISBN: 3925935509

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