All inclusive

„The Last Resort“ ist die zweite Wiederveröffentlichung eines 1986 erstmals erschienenen Buches. Es war ein wichtiger Meilenstein für die Karriere von Martin Parr. Damals begann er, in Farbe mit seiner Plaubel Makina 67 und einem Ringblitz zu arbeiten, was seinen Bilder eine unverwechselbare Ästhetik verlieh. Parrs Sujet war das englische Seebad New Brighton und das dort verkehrende Publikum. Das Ambiente wirkt schäbig, vermüllt, überfüllt, geradezu surreal. Weite Sandstrände? Ach was, enge Betonstreifen sind angesagt. Aber die Briten schienen es zu lieben, dort zu sein, so zahlreich bevölkern sie die Bild gewordenen Alpträume jedes Erholungsuchenden. Also eine visuell opulente fotosoziologische Studie zu einem Massenphänomen, Kopfschütteln inklusive, mit hohem Unterhaltungswert.

Das Buch ist bestmöglich gedruckt und das Layout ist ohne gestalterische Mätzchen auf die Bilder und deren Abfolge ausgerichtet. Der neu hinzugefügte einleitende Essay von Gerry Badger reflektiert die 1986 hohe Wogen schlagende Kritik und ordnet das Buch in die Fotogeschichte ein. „The Last Resort“ ist in der Tat ein Fotobuchklassiker, der nur deshalb in des Sammlers Parrs Kanon fehlt, weil er nobel darauf verzichtet hat, eigene Werke zu benennen. Diese Arbeit gehörte selbstverständlich dazu!