Blühende Landschaften versprach vor einigen Jahren ein dicker Pfälzer seinen Mitbürgern. Was ist daraus geworden? Christian Wolter hat sich, angetrieben von der Hoffnung, dass das Versprechen irgendwo in Deutschland eingelöst worden sei, auf die Reise gemacht. Schließlich war er sowohl im Osten wie im Westen ziemlich erfolgreich im Aufspüren von halb erschlossenen Brachen, abgebrochenen Baumaßnahmen und nutzlosen Flächen. Es spielte keine Rolle, ob es sich um den Stadtrand von Frankfurt/Main, das verlassene Weltausstellungsgelände in Hannover oder um aufgegebene Projekte irgendwo in Brandenburg handelt. An solchen Stellen stellte Wolter seine Kamera auf und fotografierte – meist aus Augenhöhe, mit unspektakulärem, statischem Bildwinkel und bei ausgewählten Lichtverhältnissen. Jedenfalls wirken die Farben seiner Fotos fahl, die Lichter sind ausgewaschen, die Schatten transparent. So fotografiert erinnern die Bauwerke, Wege und Plätze an Filmkulissen oder Geisterstädte nach dem Goldrausch. Manchmal hat man allerdings das Gefühl, das diesen Orten schon vor dem Goldrausch das Leben ausgegangen sei… Immerhin ist auf Wolters Bildern hin und wieder eine üppig grünende Wildkräutervegetation zu sehen. Der Pfälzer mit dem Gemüsenamen hatte also immerhin in einem Recht behalten: blühen tut es. Und da behaupte noch jemand, Poliker hätten keine Visionen…
- Titel: Blühende Landschaften
- Untertitel:
- Bildautor: Christian Wolter
- Textautor: Ulrich Schneider
- Herausgeber:
- Gestalter:
- Verlag: Kehrer
- Verlagsort: Heidelberg
- Erscheinungsjahr: 2008
- Sprache: deutsch, englisch
- Format:
- Seitenzahl:
- Bindung: illustriertes Hardcover
- Preis: 36 Euro
- ISBN: 978-3-939583-90-5