Der Kalte Krieg ist vorbei

Martin Roemers Denkmal in Buchform

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Der niederländische Fotograf Martin Roemers (Jg. 1962) begab sich auf eine jahrelange Suche nach baulichen Relikten des Kalten Kriegs: Wachtürme, Bunker, Sperren, Kasernen, Abhörstationen. Die Objekte liegen verlassen und werden nicht mehr genutzt. Roemers Aufnahmen zeigen sie in pittoresk-surrealen Verfallsstadien als ästhetisch interessante Sujets. Schimären der Politik werden vom Fotografen in zweidimensionale Werke der Kunst transformiert, die, bei genauerem Hinsehen und Nachdenken irritieren: Dafür also, für abertausende Kubikmeter an Beton, an Kilometer von Stahl und Stacheldraht, wurden Milliarden an Mark, Dollar, Pfund, Gulden oder Rubel ausgegeben. Musste das sein? Roemers Panoptikum von Auswüchsen eines Krieges, der zum Glück nur in den Köpfen geführt wurde, ist ein subtiles Denkmal in Buchform. Die eindruckvoll gestalteten Fotos ziehen den Blick an und lassen ihn nicht mehr los. So erinnert man sich der grotesken Situation in der Hoffnung, dass sich diese niemals wiederholen möge. Soll doch der Zahn der Zeit solange an den überflüssigen Bauwerken nagen, bis die Denkmalpflege kommt…

  • Titel: Relics of the Cold War
  • Untertitel: 
  • Bildautor: Martin Roemers
  • Textautor: Nadine Barth, H.J.A. Hofland, Martin Roemers
  • Herausgeber: Nadine Barth
  • Gestalter: 
  • Verlag: Hatje Cantz
  • Verlagsort: Ostfildern
  • Erscheinungsjahr: 2009
  • Sprache: englisch
  • Format: 
  • Seitenzahl: 144
  • Bindung: illustriertes Hardcover
  • Preis: 35 Euro
  • ISBN: 978-3-7757-2534-7

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