Kann Fotografie unsere Zeit in Bilder fassen?

Das erstmals 1979 an der Bielefelder Fachhochschule ausgerichtete Fotosymposium gehört zu den Institutionen auf dem Gebiet der Betrachtung künstlerischer Fotografie. Über die Jahre waren zahlreiche renommierte Referenten und Referentinnen zu den jeweils unter einem anderen Thema stehenden Symposien eingeladen. Für ihr Jubiläums-Buchprojekt stellten die Bielefelder Mitorganisatoren Jörg Boström und Gottfried Jäger allen Beteiligten eine Frage, die auch schon 1990 – nach dem Fall der Mauer – im Mittelpunkt der Veranstaltung stand: Kann Fotografie unsere Zeit in Bilder fassen?

Die Herausgeber erhielten Antworten von Theoretikern und Historikern wie Klaus Honnef, Gerhard Glüher, Roland Günter und Rolf Sachsse oder – teils als Bildbeiträge – solche von Praktikern wie Dörte Eißfeldt, Jürgen Heinemann, Timm Ulrichs und Claudia Fährenkemper. Ob man hinsichtlich des Bielefelder Symposiums überhaupt von Grenzen zwischen ästhetischer Theorie und künstlerischer Praxis sprechen kann? Das Buch jedenfalls beinhaltet ein anregendes Kaleidoskop aus kurzen Texten und Bildern. Selbstverständlich sucht man eine definitive Antwort auf die gestellte Ausgangsfrage vergebens…

Schließlich ist der handliche Band mit einem Anhang mit Daten zur 25jährigen Geschichte der Bielefelder Symposien ausgestattet und dient damit, ganz bescheiden, als Jubiläumsfestschrift für diese Institution. Dass der Band konsequent zweisprachig Deutsch-Englisch gehalten ist, unterstreicht die deutlich über Bielefeld hinausgehende Reichweite der Veranstaltung.