Einstiegsdroge

Es wird bis auf Weiteres schwierig bleiben, ein Buch mit Fotos von Richard Avedon zu machen. So unzweifelhaft gut und in Form und Inhalt Maßstäbe setzend waren die Werke, die der 2004 verstorbene Mode- und Portraitfotograf zu Lebzeiten veröffentlichte (Observations, 1959; Nothing Personal, 1964; In the American West, 1985). Im August 2007 begann eine Ausstellungstour mit den berühmtesten Bildern. Der dazu erschienene Katalog orientiert sich in der schlichten Gestaltung und der Druckqualität an den früheren Büchern Avedons und die Bilder erkennt man ohnehin sofort wieder: Prominente, Models oder Leute von der Straße fotografiert in unglaublicher, geradezu erschreckender Direktheit. Wie hat der Fotograf das nur gemacht? Ob er nun in riesigen Studios, mit einer Heerschar von Assistenten oder aufwändigster Technik arbeitete oder ganz einfach mit natürlicher Beleuchtung und einem weißen Tuch als Hintergrund: ein Avedon sieht immer aus wie ein Avedon.

Zur Orientierung über das Werk, sozusagen als Einstiegsdroge, sei der sorgfältig edierte und mit allen wichtigen Informationen ausgestattete Band empfohlen.