Neues von der DGPh

Was macht eigentlich die gute, alte DGPh in Köln? Hin und wieder liest man etwas von Preisvergaben, Ehrungen, Tagungen, Stipendien, Querelen und über Klagen, dass das Geld knapp sei. Business as usual also. Der Verein, der sich die Förderung der Fotografie verschrieben hat, gibt seit einiger Zeit auch ein Jahrbuch namens „frame“ heraus, das verspricht, über das Tagesgeschäft hinaus Bestand zu haben. Selbstverständlich nehmen die Aktivitäten der Gesellschaft einen großen Raum ein in diesem Buch, aber die thematische Schwerpunktsetzung mit Bündelung einiger dazu passender, vornehmlich fotogeschichtlicher Beiträge bietet auch etwas für Nicht-Mitglieder (nein, Nicht-Berufene, man kann ja nicht einfach in die einstmals exklusive DGPh eintreten, sondern man wird noch immer berufen!).

Das dritte, von Christoph Schaden und Adelheid Komenda herausgegebene Jahrbuch ist mit knapp der Hälfte seines Umfangs dem Thema Fotobuch gewidmet. Dazu gibt es eine Laudatio zu dem legendären Verleger Robert Delpire und Sarah Moon (Kulturpreisträger 2007), einen kurzen Aufsatz über die Fotobücher von Lothar-Günther Buchheim, einen Überblick über die eigenen Veröffentlichungen der DGPh bis hin zum neuen „frame“, eine Analyse von Ed van der Elskens Buch „Liebe in Saint Germain des Prés“, und, als Ergänzung zu den Beiträgen über die Dr.Erich-Salomon-Preisträger Anders Petersen und Martin Parr, ein Interview mit dem Verleger Lothar Schirmer über Petersens legendäres Werk Café Lehmitz und eine lockere Bibliografie der Fotobücher Martin Parrs. Die Würdigungen der von der DGPh Geehrten werden durch Beiträge über Horst Faas und Letizia Battaglia ergänzt, zum Thema Fotobuch gibt es zudem den Abdruck des Referates, das Jeffrey Ladd auf dem 2.Kasseler Fotobuchfestival 2009 (nicht auf dem 2.Kasseler Fotofrühling, der war 2006!) zu seinen damals noch vier, inzwischen acht Studienausgaben von Fotobuchklassikern gehalten hat. Der abschließende Abschnitt in „frame # 3“ ist mit „Kritik und Würdigung“ überschrieben und enthält neben Geburtstagsgrüßen an Barbara Klemm und Herlinde Koelbl einen spannenden Beitrag von Schaden über die wichtige Bonner Ausstellung „In Deutschland“, die Klaus Honnef und Wilhelm Schürmann 1979 konzipiert und organisiert hatten.

Ohne auf einzelne Beiträge näher einzugehen sei das Jahrbuch auch Nichtberufenen zur Anschaffung empfohlen, sofern sie sich für Fotobücher interessieren. Das Preis-Leistungsverhältnis ist für den gebotenen Inhalt genauso gut wie für die von Steidl realisierte Qualität von Druck und Layout.