Miklos Gaál

Die „Helsinki School“ sorgt seit einiger Zeit für Furore auf dem Markt künstlerischer Fotografie. Es gibt bereits eine große Monografie und in Kassel fand eine große Ausstellung mit Arbeiten finnischer Fotografinnen statt, die dem Umfeld der Kunsthochschule in Helsinki zugerechnet werden können. Mit Miklos Gaál hat ein weiterer Absolvent innerhalb kürzester Zeit einen hohen Grad an Bekanntheit gefunden.

Miklos Gaál beherrscht seine Kameratechnik so gut, dass er seinen Sujets – zumeist Stadtlandschaften – durch einen extrem selektiven Einsatz von Schärfe Ebenen in Kombination mit wattiger Unschärfe eine surreale Anmutung verleiht. So wirken Bauarbeiter auf der Straße wie Plastikfigürchen im Gefüge einer Modelleisenbahnkulisse im Maßstab HO. Dieser „Stil“ Gaáls ist verblüffend und unverwechselbar und präsentiert schon tausendmal Gesehenes in ganz neuartigen Perspektiven. So hätte man Gaáls selbstverständlich anonyme Einsendung zum letzten Europäischen Preis für Architekturfotografie ob ihrer Charakteristik auch ohne Namensnennung ihrem Urheber zuordnen können. Gaáls Auszeichnung bei diesem Wettbewerb kommt folglich weder überraschend noch war sie unverdient. Man darf gespannt sein, wie Gaál seinen „Stil“ weiterentwickelt und verfeinert oder ob er mit der Zeit ein anderes Fenster findet, durch das er uns auf seine Welt schauen lässt.