Der traditionsreiche, seit 1975 verliehene Deutsche Fotobuchpreis war vor ein paar Jahren (fast) am Ende. Erfreulicherweise fand sich mit der Stuttgarter Hochschule der Medien eine neue Trägerin, die den Wettbewerb 2017/18 wieder aufleben ließ und seitdem weiterführt. Die inzwischen hinsichtlich der Aufbereitung der Informationen über die prämierten Bücher von von einer öden Tabelle zu einer veritablen Präsentation veränderte neue Website nennt Preisträger und Bücher auf einer „Shortlist“ und einer „Longlist“. Klingt besser und internationaler als die früheren olympischen Kategorien Gold, Silber und Bronze. Für den letzten Wettbewerb konnte man sich in acht Kategorien bewerben, wobei für alle Einsendungen (außer den studentischen Projekten) eine Teilnahmegebühr zu entrichten ist: konzeptionell-künstlerischer Fotobildband , dokumentarisch-journalistischer Fotobildband , Coffee Table Book (was auch immer das ist), Fototechnik , Fotogeschichte, Fotograf (Monografie) und, zunehmend wichtiger werdend, Self Publishing und studentische Projekt e. Es wurde leider nicht mitgeteilt, wieviele Bücher von den Verlagen und Fotografen eingereicht wurden, die aus Fachleuten zusammengesetzte Jury hatte aber sicherlich genug interessante Bücher zur Auswahl vorliegen. Es fällt freilich auf, dass bestimmte Verlage wie Steidl, Hartmann und Kehrer unterrepräsentiert sind, was sicherlich nicht an der Qualität von deren Publikationen lag.
Wir fanden auf den drei Listen des Deutschen Fotobuchpreises 2020/21 einige Titel, die auch wir empfohlen hatten, was für uns Bestätigung und Ansporn zugleich ist. Wir haben folgende, beim jüngsten Fotobuchpreis prämierte Titel im Kasseler Blog vorgestellt:
Den Hauptpreis erhielten u.a. die beiden in der Schweiz erschienenen Monografien über Aenne Biermann und das Fotografen-Ehepaar Wolgensinger. In dieser Kategorie ausgezeichnet wurde auch die noch unveröffentlichte studentische Arbeit Ankommen über die Architektur von Flüchtlingsunterkünften von Malte Uchtmann, die schon positiv bei den Einsendungen zum Kasseler Dummy Awards aufgefallen ist. Es ist dem Fotografen zu wünschen, dass dieses Buch bald gedruckt vorliegen wird.
Auf der diesjährigen „Shortlist“ finden sich die Bücher von Amin El Dib, Dieter Keller und die Neuausgabe von Roger Melis´ Paris zu Fuß.
Auf der „Longlist“ stehen der Band über den in der Eifel wirkenden Fotografen Heinrich Pieroth, Simone Kappelers visueller Trip durch die USA im Jahre 1981, Josef Wolfgang Mayers Buch über die Berliner Mauer und Josef Šnobls Nachtfahrt.
Bilder: Website des Deutschen Fotobuchpreises